Resilienzfördernde Führung – Führungstools, Haltung und Praxis für Leader, die Resilienz fördern

In einer Arbeitswelt, die zunehmend von Unsicherheit, Komplexität und Wandel geprägt ist, wird die Fähigkeit zur Resilienz für Führungskräfte und Organisationen immer wichtiger. Resilienzfördernde Führung geht jedoch über den individuellen Umgang mit Stress hinaus – sie schafft Rahmenbedingungen, in denen Teams und Organisationen widerstandsfähiger, kreativer und handlungsfähiger werden.

 

Die Haltung resilienzfördernder Führungskräfte: Was es braucht

Resilienzförderung beginnt bei der inneren Haltung der Führungskraft. Diese Haltung prägt die Art und Weise, wie mit Herausforderungen, Fehlern und Veränderungen umgegangen wird. Eine resilienzstarke Führungskraft zeichnet sich durch folgende Eigenschaften aus:

  1. Selbstreflexion und emotionale Stabilität: Resilienzfördernde Leader sind sich ihrer eigenen Stärken, Schwächen und Stressoren bewusst. Diese Selbstkenntnis befähigt sie, in angespannten Situationen ruhig und klar zu bleiben. Die Fähigkeit, Emotionen bewusst zu regulieren, dient als Vorbild für das Team.
  2. Empathie und Wertschätzung: Führungskräfte, die empathisch auf die Bedürfnisse ihrer Mitarbeitenden eingehen, schaffen eine Kultur des Vertrauens und der Zugehörigkeit. Diese emotionale Sicherheit ist essenziell für Resilienz.
  3. Optimismus und Lösungsorientierung: Eine positive Grundhaltung, gepaart mit der Fähigkeit, Probleme als Chancen zu begreifen, stärkt die Motivation und fördert die Innovationskraft innerhalb des Teams.
  4. Fehlerfreundlichkeit und Lernorientierung: Resiliente Führungskräfte verstehen Fehler als Lerngelegenheiten und fördern eine offene Kommunikation. Sie ermutigen ihre Mitarbeitenden, neue Wege auszuprobieren, ohne Angst vor negativen Konsequenzen.

 

Konkrete Tools für resilienzfördernde Führung

Führungskräfte, die Resilienz in ihrem Team und ihrer Organisation fördern wollen, können auf eine Reihe bewährter Werkzeuge zurückgreifen. Diese Tools unterstützen dabei, Stress zu reduzieren, Teamzusammenhalt zu stärken und kreative Lösungen zu entwickeln:

1. Psychologische Sicherheit schaffen

Ein zentrales Element resilienzfördernder Führung ist der Aufbau eines vertrauensvollen Klimas, in dem Teammitglieder offen sprechen, Fragen stellen und Risiken eingehen können. Dies gelingt durch:

  • Regelmäßige Check-ins, bei denen Teammitglieder ihre Stimmung und aktuelle Herausforderungen teilen können.
  • Offene Feedbackkultur, die positives sowie konstruktives Feedback fördert.
  • Führung durch Fragen statt durch Anweisungen, um die Eigenverantwortung zu stärken.

2. Stärkenorientierung und Ressourcenaktivierung

Führungskräfte können gezielt die individuellen Stärken und Ressourcen ihrer Teammitglieder fördern:

  • Regelmäßige Stärkenanalysen und Entwicklungsgespräche.
  • Delegation von Aufgaben basierend auf den Stärken und Interessen der Mitarbeitenden.
  • Feiern von Erfolgen, um die Selbstwirksamkeit zu stärken.

3. Achtsamkeit und Stressmanagement fördern

Resilienzfördernde Leader integrieren gezielte Maßnahmen zur Stressbewältigung in den Arbeitsalltag:

  • Achtsamkeitsübungen, wie kurze Meditationen oder Atemtechniken, um den Fokus zu schärfen und Stress abzubauen.
  • Einführung von klaren Pausenstrukturen, um Erholung zu fördern.
  • Schulungen für Resilienz- und Stressmanagement-Strategien.

4. Lösungsorientierung und Flexibilität stärken

Resilienz entsteht durch die Fähigkeit, sich an Veränderungen anzupassen und Lösungen zu finden. Tools wie:

  • Gemeinsame Problemlösungsworkshops, in denen Teams kreative Lösungen für Herausforderungen entwickeln.
  • Szenarioplanung, um auf mögliche Zukunftsentwicklungen vorbereitet zu sein.
  • Agile Arbeitsmethoden, die es Teams ermöglichen, flexibel auf Veränderungen zu reagieren.

5. Struktur und Klarheit bieten

In Zeiten von Unsicherheit ist Orientierung besonders wichtig:

  • Transparente Kommunikation über Ziele, Erwartungen und Prioritäten.
  • Klare Prozesse und Rollenverteilungen, die Sicherheit und Stabilität vermitteln.
  • Etablierung von Routinen, die dem Team Halt geben.

 

Die Effekte resilienzfördernder Führung

Resilienzfördernde Führung hat messbare positive Auswirkungen auf die Team- und Organisationsebene:

  1. Steigerung der Leistungsfähigkeit: Teams, die resilient geführt werden, bleiben auch unter Druck handlungsfähig und produktiv. Sie bewältigen Herausforderungen effektiver und zeigen weniger Leistungseinbrüche.
  2. Förderung der Innovationskraft: Psychologische Sicherheit und lösungsorientiertes Denken schaffen Raum für neue Ideen und mutige Ansätze.
  3. Reduzierung von Stress und Burnout: Eine resilienzfördernde Arbeitskultur hilft, Stress frühzeitig zu erkennen und zu regulieren. Dies führt zu einer Reduzierung von stressbedingten Ausfällen.
  4. Stärkung des Teamzusammenhalts: Empathische und wertschätzende Führung stärkt das Wir-Gefühl und die Identifikation mit dem Unternehmen.
  5. Langfristige Stabilität und Erfolg: Resilienz ist ein Wettbewerbsvorteil. Organisationen, die ihre Widerstandskraft stärken, sind besser aufgestellt, um in einem dynamischen Umfeld zu bestehen.

 

Fazit

Resilienzfördernde Führung erfordert die richtige Haltung, gezielte Werkzeuge und einen klaren Fokus auf die Entwicklung von Menschen und Strukturen. Führungskräfte, die Resilienz vorleben und aktiv fördern, schaffen nicht nur ein stabiles, leistungsfähiges Team, sondern tragen auch maßgeblich zum langfristigen Erfolg ihrer Organisation bei.

Resilienzfördernde Führung bedeutet mehr als nur Motivation – sie ist die Basis für eine nachhaltige Unternehmenskultur. In unserer DBVC-zertifizierten Coaching-Weiterbildung erfahren Sie, wie Sie mit systemischen Coaching-Methoden psychologische Sicherheit, Vertrauen und Veränderungsbereitschaft in Teams etablieren. Nutzen Sie fundierte Coaching-Techniken, um Teams und Organisationen in unsicheren Zeiten zu stärken.

 

Quellen und Literaturempfehlungen:

  • Heller, J. & Gallenmüller, N. (2018). Resilienz-Coaching: Zwischen „Händchenhalten“ für Einzelne und Kulturentwicklung für Organisationen. Springer eBooks.
  • Hoffmann, B. (2017). Führung und Resilienz: Strategien zur Stärkung der Widerstandskraft von Teams und Organisationen. Gabler Verlag.
  • Huber, M. (2019). Psychologische Sicherheit in Teams: Wie Vertrauen die Leistungsfähigkeit stärkt.
  • Volbracht, M. & Holtmann, A. (2024). Resilienz im Leadership: Strategien für nachhaltige Führung in unsicheren Zeiten. Gabler Verlag.
  • Reichhart, P. & Pusch, L. (2023). Die 10 Schlüssel der Resilienz: Wege zur inneren Stärke und Selbstführung.
  • Unkrig, B. (2021). Krisenfest im Team: Methoden zur Förderung von Resilienz in Organisationen.
  • Kaudela-Baum, S., Meldau, S. & Brasser, A. (2022). Resiliente Teams entwickeln: Praxisleitfaden für Führungskräfte und Coaches.
Dieser Blogbeitrag gehört zu der Reihe „Resilienz in der Führung“, bestehend aus 4 Episoden. Lesen Sie sich hier die Anderen Beiträge durch.

 

Resiliente Teams – Der Schlüssel zu Stabilität und Leistung

Resilienz auf Teamebene ist ein entscheidender Erfolgsfaktor für Unternehmen. Sie beschreibt die Fähigkeit eines Teams, in schwierigen Situationen handlungsfähig zu bleiben, gemeinsam Lösungen zu entwickeln und gestärkt aus Herausforderungen hervorzugehen. Ein resilientes Team bewältigt Krisen nicht nur erfolgreich, sondern nutzt sie als Impuls für Wachstum und Innovation.

 

Merkmale resilienzstarker Teams

Resiliente Teams basieren auf einer Reihe von Schlüsselfaktoren, die ihre Widerstandskraft stärken und sie in komplexen Arbeitsumgebungen erfolgreich machen:

  • Psychologische Sicherheit: Teammitglieder fühlen sich sicher, eigene Ideen einzubringen und Fehler offen zu kommunizieren, ohne negative Konsequenzen zu fürchten. Diese offene Kultur schafft Vertrauen und fördert Kreativität (Huber, 2019).
  • Gemeinsame Lösungsorientierung: Anstatt Probleme zu vermeiden, konzentrieren sich resiliente Teams auf konkrete Lösungswege. Diese Haltung stärkt die Problemlösungskompetenz und die Zusammenarbeit (Reichhart & Pusch, 2023).
  • Emotionale Unterstützung und Zusammenhalt: Ein stabiles soziales Netzwerk innerhalb des Teams sorgt dafür, dass Stress abgefangen und emotionale Belastungen besser verarbeitet werden können (Unkrig, 2021).
  • Anpassungsfähigkeit: Resiliente Teams reagieren flexibel auf Veränderungen, passen ihre Strategien an und lernen aus neuen Situationen, anstatt starr an bestehenden Strukturen festzuhalten (Heller & Gallenmüller, 2018).

Durch diese Merkmale wird ein Team in die Lage versetzt, langfristig belastbar und handlungs- und leistungsfähig zu bleiben, selbst wenn es mit komplexen oder unvorhersehbaren Herausforderungen konfrontiert wird.

 

Der wirtschaftliche Nutzen resilienter Teams

Resilienz bietet nicht nur psychologische Vorteile, sondern trägt auch messbar zur wirtschaftlichen Leistung von Unternehmen bei. Studien zeigen, dass resiliente Teams:

  • Leistungsfähig bleiben: Auch unter hohem Druck bleibt die Produktivität erhalten. Teams, die Stress effektiv bewältigen, erleiden weniger Leistungseinbrüche (Unkrig, 2021).
  • Innovationskraft fördern: Psychologische Sicherheit und lösungsorientiertes Denken schaffen Raum für neue Ideen und mutige Ansätze, die den Unternehmenserfolg stärken (Reichhart & Pusch, 2023).
  • Krankheitsausfälle reduzieren: Resilienz verringert das Risiko von Burnout und stressbedingten Erkrankungen, wodurch Fehlzeiten und damit verbundene Kosten sinken (Volbracht & Holtmann, 2024).
  • Mitarbeiterbindung erhöhen: Teams, die Resilienz praktizieren, erfahren ein stärkeres Gefühl von Zusammenhalt und Identifikation mit dem Unternehmen, was die Fluktuation reduziert (Unkrig, 2021).

Der wirtschaftliche Mehrwert resilienzstarker Teams zeigt sich somit in erhöhter Leistungsfähigkeit, geringeren Ausfallzeiten und einer gesteigerten Innovationsfähigkeit.

 

Führung als zentraler Faktor für Resilienz im Team

Die Entwicklung von Teamresilienz hängt maßgeblich von der Rolle der Führungskraft ab. Führungskräfte, die Resilienz aktiv vorleben, senden ein klares Signal an ihr Team: Sie zeigen, wie man konstruktiv mit Herausforderungen umgeht, flexibel bleibt und auch in schwierigen Phasen Orientierung bietet. Resiliente Führung bedeutet, sich nicht nur auf Lösungen zu konzentrieren, sondern auch emotionale Stabilität auszustrahlen und eine offene Kommunikation zu fördern (Heller & Gallenmüller, 2018).

Ein zentraler Aspekt dabei ist die Schaffung von psychologischer Sicherheit. Führungskräfte, die ihre Mitarbeitenden ermutigen, Risiken einzugehen, neue Ideen zu äußern und Fehler als Lernchancen zu betrachten, fördern Vertrauen und Innovationskraft im Team.

Darüber hinaus spielen Ressourcenorientierung und Teamentwicklung eine wichtige Rolle: Führungskräfte, die die individuellen Stärken und Kompetenzen ihrer Teammitglieder erkennen und gezielt fördern, stärken nicht nur die Selbstwirksamkeit jedes Einzelnen, sondern auch den Zusammenhalt im Team (Kaudela-Baum et al., 2022). Regelmäßige Reflexionsrunden und offene Feedbackprozesse ermöglichen es Teams, Herausforderungen gemeinsam zu verarbeiten und Erfolge sichtbar zu machen. So wird das Team nicht nur resilienter, sondern wächst auch enger zusammen.

 

Resilienzförderung in der Praxis

Resilienz in Teams zu fördern, erfordert einen systematischen Ansatz, der die Entwicklung widerstandsfähiger Strukturen und Kulturen unterstützt. Team-Workshops, die gezielt auf Reflexion und Lösungsorientierung ausgerichtet sind, schaffen Raum für offene Kommunikation und das gemeinsame Erarbeiten von Strategien zur Bewältigung von Herausforderungen. In solchen Workshops wird deutlich, wie wichtig es ist, Ressourcen zu erkennen und Stärken gezielt einzusetzen.

Darüber hinaus spielen Schulungen zu resilienzfördernder Führung eine zentrale Rolle. Führungskräfte erlernen dabei, wie sie psychologische Sicherheit schaffen, Feedbackprozesse etablieren und Teams zu mehr Eigenverantwortung und Lösungsorientierung ermutigen (Hoffmann, 2017). Nachhaltige Teamentwicklungsprozesse, die regelmäßige Reflexion, gemeinsame Zielsetzung und die Förderung einer unterstützenden Teamkultur integrieren, tragen dazu bei, dass Resilienz langfristig im Team verankert wird.

Unternehmen, die in solche Maßnahmen investieren, profitieren von stabileren, leistungsfähigeren und gesünderen Teams. Resilienzförderung ist dabei kein einmaliges Projekt, sondern ein kontinuierlicher Prozess, der sowohl auf individueller als auch auf struktureller Ebene stattfindet.

 

Resiliente Teams als Erfolgsfaktor für Unternehmen

Resilienzstarke Teams sind der Schlüssel zu Stabilität, Leistungsfähigkeit und Innovation. Sie bewältigen Herausforderungen souverän, stärken den Teamzusammenhalt und tragen maßgeblich zur wirtschaftlichen Leistung eines Unternehmens bei. Führungskräfte spielen dabei eine entscheidende Rolle, indem sie Resilienz vorleben, Ressourcenorientierung fördern und psychologische Sicherheit schaffen. Resilienzförderung im Team ist ein kontinuierlicher Prozess, der Unternehmen nicht nur krisenfest macht, sondern ihnen auch ermöglicht, in einer dynamischen Arbeitswelt erfolgreich zu bestehen.

 

Fazit

Resiliente Teams sind produktiver, kreativer und widerstandsfähiger. Doch wie können Führungskräfte und Coaches diese Team-Resilienz gezielt stärken? In unserer DBVC-zertifizierten Coaching-Weiterbildung lernen Sie, wie Sie Resilienz im Team gezielt fördern und Krisen in Wachstum umwandeln. Werden Sie zum Experten für resiliente Führung und stärken Sie die Zukunftsfähigkeit Ihrer Organisation.

 

Quellen und Literaturempfehlungen:

  • Huber, M. (2019). Psychologische Sicherheit in Teams: Wie Vertrauen die Leistungsfähigkeit stärkt.
  • Reichhart, P. & Pusch, L. (2023). Die 10 Schlüssel der Resilienz: Wege zur inneren Stärke und Selbstführung.
  • Unkrig, B. (2021). Krisenfest im Team: Methoden zur Förderung von Resilienz in Organisationen.
  • Volbracht, M. & Holtmann, A. (2024). Resilienz im Leadership: Strategien für nachhaltige Führung in unsicheren Zeiten. Gabler Verlag.
  • Kaudela-Baum, S., Meldau, S. & Brasser, A. (2022). Resiliente Teams entwickeln: Praxisleitfaden für Führungskräfte und Coaches.
  • Masten, A. S., Hubbard, J. J., Gest, S. D., Tellegen, A., Garmezy, N. & Ramirez, M. (2002). Competence in the context of adversity: Pathways to resilience and maladaptation from childhood to late adolescence. Development and Psychopathology, 11(1), 143-169.
Dieser Blogbeitrag gehört zu der Reihe „Resilienz in der Führung“, bestehend aus 4 Episoden. Lesen Sie sich hier die Anderen Beiträge durch.

 

Individuelle Resilienz – Warum sie für Führungskräfte entscheidend ist

Führung bedeutet heute mehr denn je, den Spagat zwischen Stabilität und Wandel zu meistern. Teams erwarten Orientierung und Vertrauen, während die äußeren Anforderungen durch Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Mehrdeutigkeit – kurz VUCA – immer stärker zunehmen. Eine der wichtigsten Fähigkeiten, die Führungskräften dabei hilft, diesen Anforderungen gerecht zu werden, ist individuelle Resilienz.

 

Selbstführung als Kern individueller Resilienz

Individuelle Resilienz basiert maßgeblich auf der Selbstführung. Selbstführung beschreibt die Fähigkeit, das eigene Denken, Fühlen und Handeln bewusst zu reflektieren und gezielt zu steuern. Sie umfasst drei zentrale Bereiche:

  1. Selbstwahrnehmung: Die Fähigkeit, eigene Emotionen, Bedürfnisse und Stresssignale bewusst wahrzunehmen. Wer sich selbst gut kennt, kann frühzeitig erkennen, was er braucht, um leistungsfähig zu bleiben (Heller, 2018).
  2. Selbstwirksamkeit: Das Vertrauen in die eigene Kompetenz, Einfluss auf Situationen nehmen zu können. Menschen mit hoher Selbstwirksamkeit gehen Herausforderungen proaktiv an, weil sie davon überzeugt sind, Lösungen finden zu können (Fröhlich-Gildhoff & Rönnau-Böse, 2021).
  3. Selbststeuerung: Die Fähigkeit, auch unter Druck gelassen und bewusst zu handeln, anstatt impulsiv oder reaktiv zu werden. Dies erfordert eine aktive Regulation von Gedanken und Emotionen, um in schwierigen Situationen klar und zielgerichtet zu bleiben.

Selbstführung ist die Basis für eine hohe Resilienz. Führungskräfte, die sich ihrer selbst bewusst sind und ihr Verhalten gezielt steuern, bewältigen Belastungen effektiver und bleiben auch in anspruchsvollen Zeiten stabil.

 

Individuelle Resilienz hat zahlreiche empirisch belegte Vorzüge

Individuelle Resilienz wirkt sich auf verschiedenen Ebenen positiv aus und bietet sowohl kurz- als auch langfristige Vorteile. Studien belegen, dass resiliente Menschen seltener an Stressfolgeerkrankungen wie Burnout, Depressionen oder Angststörungen leiden und insgesamt gesünder sind, da sie ihre Emotionen besser regulieren können (Boardman et al., 2008; Reichhart & Pusch, 2023). Ihre Fähigkeit zur Stressbewältigung fördert nicht nur die körperliche und mentale Gesundheit, sondern auch emotionale Stabilität und Zufriedenheit (Connor & Davidson, 2003).

Resiliente Menschen bewahren in schwierigen Situationen ihre Konzentrationsfähigkeit und treffen fundierte Entscheidungen, während andere in Erschöpfung oder reaktive Muster abgleiten (Masten et al., 2002; Tugade & Fredrickson, 2004). Gleichzeitig stärkt Resilienz das Selbstbewusstsein und die innere Klarheit: Wer seine Ressourcen und Grenzen kennt, fördert ein gesundes Selbstmanagement und bleibt langfristig leistungsfähig (Heller & Gallenmüller, 2018; Youssef & Luthans, 2007). Individuelle Resilienz schafft somit eine solide Grundlage für persönliches Wachstum und ermöglicht es, Belastungen souverän zu bewältigen und gestärkt aus ihnen hervorzugehen.

Die positiven Effekte, die weit über die Führungsrolle hinausreichen, sind beeindruckend. Umso naheliegender ist die Frage, wie Menschen ihre Resilienz stärken können – ein wirksamer Ansatz dafür ist Coaching.

 

Resilienz-Coaching: Ein wirksames Entwicklungsinstrument

Resilienz-Coaching bietet Führungskräften die Möglichkeit, ihre Widerstandskraft gezielt zu entwickeln. Dabei liegt der Fokus auf Methoden, die Selbstwahrnehmung, Selbststeuerung und emotionale Stabilität stärken. Zum Einsatz kommen wissenschaftlich fundierte Techniken wie:

  • Selbstreflexion, um eigene Stressauslöser zu erkennen und Ressourcen bewusst zu nutzen.
  • Stärkung der Lösungs- und Zukunftsorientierung, um den Fokus auf das Machbare zu richten und in schwierigen Situationen handlungsfähig zu bleiben (Volbracht & Holtmann, 2024).
  • Achtsamkeitsübungen und Atemtechniken, um Stress zu regulieren und innere Ruhe zu fördern (Heller & Gallenmüller, 2018).

Die Wirksamkeit von Resilienz-Coaching hängt jedoch maßgeblich von der Qualifikation und Haltung des Coaches ab. Ein professioneller Business-Coach bringt nicht nur fundierte methodische Kenntnisse mit, sondern auch eine systemische Haltung, die die Autonomie des Klienten respektiert und stärkt. Coaching auf hohem Niveau schafft einen vertrauensvollen Raum, in dem Führungskräfte ihre Kompetenzen reflektieren und gezielt weiterentwickeln können.

 

Fazit

Individuelle Resilienz ist der Schlüssel für Führungskräfte, um klar, stabil und handlungsfähig zu bleiben. Sie basiert auf einer starken Selbstführung, die durch Selbstwahrnehmung, Selbstwirksamkeit und Selbststeuerung ermöglicht wird. Wer seine Resilienz gezielt entwickelt, profitiert nicht nur durch bessere Stressbewältigung und Gesundheit, sondern schafft auch Orientierung und Sicherheit für sein Umfeld.

Resilienz-Coaching bietet Führungskräften die nötigen Werkzeuge, um ihre Widerstandskraft nachhaltig zu stärken. Es verbindet wissenschaftlich fundierte Methoden mit individueller Entwicklung und wirkt weit über die Einzelperson hinaus – denn resiliente Führungskräfte werden zu Stabilisatoren in unsicheren Zeiten.

Als Führungskraft resilient zu bleiben, ist eine Fähigkeit, die über den Erfolg eines ganzen Teams entscheiden kann. Doch Resilienz entsteht nicht durch Zufall – sie lässt sich systematisch aufbauen. In unserer DBVC-zertifizierten Coaching-Weiterbildung lernen Sie, wie Sie individuelle Resilienz gezielt fördern – für sich selbst und für andere.

 

Quellen und Literaturempfehlungen:

  • Heller, J. (2018). Selbstführung und Resilienz im Berufsalltag: Strategien für ein gesundes und erfolgreiches Arbeitsleben.
  • Fröhlich-Gildhoff, K. & Rönnau-Böse, M. (2021). Resilienz – Grundlagen, Diagnostik und Förderung.
  • Volbracht, M. & Holtmann, A. (2024). Resilienz im Leadership: Strategien für nachhaltige Führung in unsicheren Zeiten. Gabler Verlag.
  • Reichhart, P. & Pusch, L. (2023). Die 10 Schlüssel der Resilienz: Wege zur inneren Stärke und Selbstführung.
  • Boardman, J. D., Blalock, C. L. & Button, T. M. M. (2008). Sex differences in the heritability of resilience. American Journal of Sociology, 114(2), 331-358.
  • Tugade, M. M. & Fredrickson, B. L. (2004). Resilient individuals use positive emotions to bounce back from negative emotional experiences. Journal of Personality and Social Psychology, 86(2), 320-333.

Connor, K. M. & Davidson, J. R. T. (2003). Development of a new resilience scale: The Connor-Davidson Resilience Scale (CD-RISC). Depression and Anxiety, 18(2), 76-82.

Dieser Blogbeitrag gehört zu der Reihe „Resilienz in der Führung“, bestehend aus 4 Episoden. Lesen Sie sich hier die Anderen Beiträge durch.

 

Resilienz verstehen – Bedeutung, Faktoren und Studienlage

Wie schaffen es Führungskräfte, in stürmischen Zeiten gelassen zu bleiben? Was unterscheidet jene, die Krisen meistern, von denen, die daran scheitern? Die Antwort liegt in einem Konzept, das heute wichtiger ist denn je: Resilienz.

Resilienz wird zur Schlüsselkompetenz für Führungskräfte und Organisationen. Gleichzeitig taucht der Begriff immer häufiger als Buzzword auf – oft im Kontext von Achtsamkeit, Selbstreflexion und Burnout-Prävention. Doch was genau steckt hinter diesem Konzept?

 

Das Konzept Resilienz

Der Begriff „Resilienz“ stammt ursprünglich aus der Materialforschung und beschreibt die Fähigkeit eines Materials, nach Belastungen in seinen ursprünglichen Zustand zurückzukehren. Übertragen auf Menschen bedeutet Resilienz die psychische Widerstandskraft, die es ermöglicht, Krisen nicht nur zu bewältigen, sondern gestärkt daraus hervorzugehen (Heller & Gallenmüller, 2018).

In der Sozialforschung wurde Resilienz erstmals im Kontext von Kindern untersucht, die trotz schwieriger Lebensumstände – Krieg, Armut oder Drogenkonsum der Eltern – psychisch gesund blieben und erfolgreich in die Gesellschaft integriert wurden. Hier stand der Fokus auf Schutzfaktoren, die Menschen halfen, gesund zu bleiben, selbst unter widrigsten Bedingungen (Heller, 2018).

Heute wird Resilienz als allgemeine Kompetenz verstanden, die Menschen jeden Alters dabei unterstützt, Krisen erfolgreich zu bewältigen. Es geht nicht nur um Extremsituationen, sondern auch um die kleinen und großen Herausforderungen des Alltags (Volbracht & Holtmann, 2024).

 

Resilienz und Selbstführung: Ein starkes Zusammenspiel

Resilienz hat nichts mit Härte zu tun, sondern mit der Fähigkeit, in gutem Kontakt mit sich selbst zu sein. Nur wer seine Emotionen, Gedanken und Bedürfnisse bewusst wahrnimmt und steuern kann, ist in der Lage, mit Krisen und Herausforderungen konstruktiv umzugehen. Hier spielen zwei Faktoren zusammen:

  • Selbstwahrnehmung: Wie gut nehme ich meine eigenen Bedürfnisse, Stimmungen und Gedanken wahr? (Heller, 2018).
  • Selbststeuerung: Wie gut kann ich mein Verhalten bewusst steuern? (Fröhlich-Gildhoff & Rönnau-Böse, 2021).

Das untenstehende Schaubild verdeutlicht diesen Zusammenhang:

Quelle: Carsten Draht

Resilienz bedeutet also nicht, Emotionen zu unterdrücken und „hart“ zu sein, sondern:

  • im guten Kontakt mit sich selbst zu stehen (Heller & Gallenmüller, 2018),
  • wahrzunehmen, wie es einem geht, und
  • Verhalten bewusst zu steuern, um Herausforderungen gut zu bewältigen (Volbracht & Holtmann, 2024).

 

Die 10 Resilienzschlüssel – Strategien zur Stärkung der Resilienz

Resilienz ist trainierbar. Studien zeigen, dass etwa 50 % der Resilienz genetisch bedingt sind, während die anderen 50 % durch Umweltfaktoren, Lernen und Training entwickelt werden können (Boardman et al., 2008; Reichhart & Pusch, 2023).

Die Forschung hat 10 Resilienzschlüssel identifiziert, die als Methoden und Strategien dazu beitragen, Resilienz aufzubauen:

  1. Akzeptanz: Annehmen, was ist, was war und was nicht zu ändern ist (Heller, 2018).
  2. Optimismus: Eine zuversichtliche Grundhaltung, die Kraft gibt (Fröhlich-Gildhoff & Rönnau-Böse, 2021).
  3. Selbstwirksamkeit: Vertrauen in die eigene Kompetenz, Herausforderungen zu bewältigen (Huber, 2019).
  4. Eigenverantwortung: Verantwortung übernehmen statt Schuldige zu suchen (Reichhart & Pusch, 2023).
  5. Netzwerkorientierung: Beziehungen aufbauen und Unterstützung aktiv nutzen (Lohse, 2021).
  6. Lösungsorientierung: Probleme als lösbar betrachten und kreativ an Lösungen arbeiten (Unkrig, 2021).
  7. Zukunftsorientierung: Ziele planen und bewusst in die Zukunft schauen (Volbracht & Holtmann, 2024).
  8. In Unternehmenskontexten kamen drei weitere Schlüssel hinzu:
  9. Ungewissheitstoleranz: Gelassen mit Unsicherheiten umgehen, ohne Angst oder Stress (Volbracht & Holtmann, 2024).
  10. Veränderungsbereitschaft: Offenheit und Flexibilität gegenüber neuen Situationen (Heller & Gallenmüller, 2018).
  11. Achtsamkeit: Die bewusste Wahrnehmung des gegenwärtigen Moments ohne Bewertung (Fröhlich-Gildhoff & Rönnau-Böse, 2021).

 

Resilienz: Eine Aufwärtsspirale durch Lernen und Entwicklung

Krisen führen oft zu einer Phase eingeschränkter Leistungsfähigkeit – geprägt von emotionaler Instabilität, Energielosigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten. Je nach Stärke der Krise und der individuellen Resilienz erholen sich Menschen unterschiedlich schnell (Heller, 2018). Manche kehren zum ursprünglichen Leistungsniveau zurück, während andere an Krisen wachsen und gestärkt daraus hervorgehen.

Die Forschung spricht hier von einer Aufwärtsspirale: Wenn Resilienz und Lernfähigkeit zusammenspielen, entsteht persönliches Wachstum und langfristige Stabilität (Volbracht & Holtmann, 2024).

 

Fazit

Resilienz ist die Fähigkeit, Herausforderungen zu bewältigen und gestärkt daraus hervorzugehen. Sie erfordert ein hohes Maß an Selbstwahrnehmung und die Fähigkeit zur Selbststeuerung. Resilienz hat also nichts mit Härte zu tun – im Gegenteil: Es geht darum, sich bewusst zu spüren, Bedürfnisse wahrzunehmen und das eigene Verhalten aktiv zu steuern.

Mit den 10 Resilienzschlüsseln lässt sich Resilienz Schritt für Schritt entwickeln. Sie sind der Schlüssel zur Selbstführung, zur Bewältigung von Krisen und zur persönlichen Weiterentwicklung.

In unserer DBVC-zertifizierten Coaching-Weiterbildung lernen Sie wissenschaftlich fundierte Methoden zur Stärkung der eigenen Widerstandskraft kennen. Entwickeln Sie mit gezielten Coaching-Interventionen Ihre Resilienz weiter und begleiten Sie andere in herausfordernden Zeiten.

 

Quellen und Literaturempfehlungen:

  • Heller, J. & Gallenmüller, N. (2018). Resilienz-Coaching: Zwischen „Händchenhalten“ für Einzelne und Kulturentwicklung für Organisationen. Springer eBooks.
  • Volbracht, M. & Holtmann, A. (2024). Resilienz im Leadership: Strategien für nachhaltige Führung in unsicheren Zeiten. Gabler Verlag.
  • Reichhart, P. & Pusch, L. (2023). Die 10 Schlüssel der Resilienz: Wege zur inneren Stärke und Selbstführung.
  • Boardman, J. D., Blalock, C. L. & Button, T. M. M. (2008). Sex differences in the heritability of resilience. American Journal of Sociology, 114(2), 331-358.
  • Tugade, M. M. & Fredrickson, B. L. (2004). Resilient individuals use positive emotions to bounce back from negative emotional experiences. Journal of Personality and Social Psychology, 86(2), 320-333.
  • Connor, K. M. & Davidson, J. R. T. (2003). Development of a new resilience scale: The Connor-Davidson Resilience Scale (CD-RISC). Depression and Anxiety, 18(2), 76-82.
  • Masten, A. S., Hubbard, J. J., Gest, S. D., Tellegen, A., Garmezy, N. & Ramirez, M. (2002). Competence in the context of adversity: Pathways to resilience and maladaptation from childhood to late adolescence. Development and Psychopathology, 11(1), 143-169.
Dieser Blogbeitrag gehört zu der Reihe „Resilienz in der Führung“, bestehend aus 4 Episoden. Lesen Sie sich hier die Anderen Beiträge durch.